2024: Raum fürs Kino – Kino als Raum: Kinokultur in NRW jetzt!

Am 18. April 2024 beschäftigten sich die Teilnehmer:innen des Thementags des Netzwerk Filmkultur mit der Frage, wie die Kinokultur in Nordrhein-Westfalen nachhaltig gefördert und in ihren Transformationsprozessen unterstützt werden kann: Raum fürs Kino - Kino als Raum: Kinokultur in NRW jetzt!

Nach einem inspirierenden Impulsvortrag von Cornelia Klauß diskutierten die Teilnehmer:innen in Break-Out Sessions verschiedene Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven:

-> Perspektive Stadt: Darf Filmkultur kommerziell erfolgreich sein? (Moderation: Dirk Steinkühler, Filmpalette Köln)

-> Perspektive Land: Ist Filmkultur/kulturelles Kino im ländlichen Raum überhaupt möglich? (Moderation: Marina Artino, Lichtspielhaus Lennestadt)

-> Perspektive Festival: Unterstützen Filmfestivals eine vielfältige und inklusive Filmkultur im Kino oder bieten sie lediglich eine Illusion von Diversität? (Moderation: Samina Gul, doxs! - dokumentarfilme für kinder und jugendliche)

-> Perspektive Verleih: …Im Gegensatz zu den Filmen, die wir im Kino präsentiert bekommen, schafft es das Filmkunstkino nicht, sozial divers zu sein. Was hat das mit Filmbildung zu tun? (Moderation: Holger Recktenwald, mindjazz pictures)

-> Perspektive Filminitiative: Braucht Filmkultur den Kinosaal oder passt sie auch an andere Orte? (Moderation: Marion Kranen, Köln im Film)

Im Panel diskutierten Jörg Stüdemann (Kulturausschuss des Städtetags NRW, Kulturdezernent der Stadt Dortmund), Andre Sebastian (Kulturbüro Münsterland), Nina Selig (endstation.kino Bochum), Gregor Greve (Kino im Kult Borken) und Neriman Bayram (Kommunales Kino Freiburg, Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.).

Klar wurde: Die Kinolandschaft befindet sich in einer Umbruchphase. Die Vielfalt und Präsenz der Kinos, besonders im ländlichen Raum, sind bedroht. Viele Kinos verschwinden, und die bestehenden Förderstrukturen sind teils fragil. Besonders Programmkinos kämpfen mit der Herausforderung, zwischen kulturellem Idealismus und Wirtschaftlichkeit zu balancieren. Trotz dieser Schwierigkeiten wurde der hohe Wert von Kinos als soziale Treffpunkte und Orte der kulturellen Auseinandersetzung betont. Kinos bieten einen Gegenpol zu digitaler Vereinzelung und Algorithmen-gesteuerter Mediennutzung – doch diese wertvollen Räume laufen Gefahr, verloren zu gehen, wenn sie nicht stärker unterstützt werden. Die Teilnehmenden forderten klare und stabile Förderstrukturen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kinokultur zu sichern. Gleichzeitig sollte die Förderung flexibel und regional angepasst werden, um den unterschiedlichen Anforderungen und Bedingungen gerecht zu werden.

Jörg Stüdemann machte zum Abschluss des Gesprächs Mut: Die Kinokultur werde in der Kulturpolitik oft vernachlässigt, doch die Bereitschaft zur Förderung sei vorhanden. Er regte an, ein Thesenpapier an den Städtetag zu richten und lud das Netzwerk Filmkultur NRW ein, an der nächsten Sitzung des Kulturausschusses teilzunehmen.

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